Bevor 1998 der 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger Deutscher Meister wurde, galt es als die wohl größte Sensation des deutschen Fußballs: die deutsche Meisterschaft von Eintracht Braunschweig 1967.
Nachdem der BTSV überraschend in der Bundesliga starten durfte (und nicht Hannover 96), etablierten sie sich dort recht schnell. Trotzdem galten sie hier als eine absolute graue Maus: es gab keine großen Stars. Als die Eintracht großartig in die Saison 1966/67 startete und nach sechs Spieltagen Tabellenführer wurde, dachte noch niemand, dass sie sich dort halten würden. Und selbst als sie Herbstmeister würden, ging wohl fast jeder davon aus, dass der Einbruch schon noch kommen würde. Doch er kam nicht. Direkt nach der Winterpause gewannen die Braunschweiger mit 1:0 gegen den amtierenden deutschen Meister 1860 München, später wurden die Bayern mit 5:2 nach Hause geschickt.
Die Mannschaft war wahnsinnig geschlossen, insbesondere die Defensive (die bekanntlich Meisterschaften gewinnt) machte einen Wahnsinns-Job: nur 27 Gegentore in einer Saison blieben lange Rekord.
Erst im Frühjahr sollte ein kleiner Einbruch folgen: auf das verlorene Derby daheim gegen Hannover folgte eine überraschende 0:3-Klatsche in Karlsruhe. Und als sie im Heimspiel gegen Mönchengladbach kurz vor Schluss hinten lagen, schien ihnen der Erfolg der Saison förmlich durch die Finger zu rieseln. Doch die Mannschaft zeigte Charakter und drehte das Spiel – um anschließend dann mit einem Punkt in Essen den Titel praktisch nach Hause zu holen. Perfekt machen die Blau-Gelben diesen mit einem 4:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Die Elf der Namenlosen rund um Trainer Helmuth Johannsen ist sensationell Deutscher Meister.
Die Meisterelf von 1967 ist noch heute in Braunschweig ein Mythos – und bis heute besingen die Fans in der 67. Spielminute die Helden von damals.