Zu einem bizarren Skandal kam es 2001 im Zusammenhang mit dem Transfer von Mark Rudan, der von Northern Spirit Sydney an den Tivoli wechselte.

Der Spieler war damals eigentlich ablösefrei, doch in Zeiten vor Transfermarkt.de & Co. war noch nicht alles so transparent, wie es heute ist – und somit gab es durchaus noch Einfalltore für Betrügereien, die auch immer wieder genutzt wurden. In diesem Falle vom damaligen Alemannia-Schatzmeister Bernd Krings sowie zwei Spielervermittlern – und dem Spieler selbst.

In geheimen Absprachen wurde ein Deal vereinbart, von dem alle Beteiligten profitieren sollten: es wurden Dokumente gefälscht, eine angebliche Ablösesumme vereinbart (man bedenke: der Spieler war eigentlich ablösefrei) und eine angebliche Übergabe des Geldes an einen Vertreter von Northern Spirit Sydney vereinbart.
Und so kam es auch, dass insgesamt 290.000 Mark (entspricht ca. 148.000€) vom Vereinskonto der Alemannia ergaunert wurden: das Geld wurde angeblich in einem Geldkoffer an einen Mann names „Bill Collins“, einen Vertreter der Australier, übergeben, beim dortigen Verein kam jedoch nie ein Pfennig an – warum auch, der Spieler war ja eigentlich ablösefrei. Es stellte sich heraus, dass die genannten Personen das Geld ergaunert und unter sich aufgeteilt hatten.

Bei der Alemannia löste dies ein mittleres Erdbeben aus, der gesamte Vorstand trat zurück, zwischendurch schaltete sich sogar der DFB ein und ermittelte gegen Alemannia, es stand sogar eine Punktstrafe für Alemannia Aachen im Raum.
Dies geschah dann glücklicherweise nicht, doch der Schatzmeister Bernd Krings sowie einer der beiden involvierten Spielervermittler wurden wegen Betrugs jeweils zu 14 Monaten Haft verurteilt, der andere involvierte Spielervermittler wegen falscher meineidlicher Aussage zu einer Geldstrafe sowie einer Zahlung von 100.000 Mark an die Alemannia. Der Spieler selbst wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Fußballerisch hinterließ er indes keine allzu großen Spuren: in 15 Zweitliga-Spielen erzielte er ein Tor.

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