Am Tiefpunkt der Vereinsgeschichte war der einstige Rekordmeister 1. FC Nürnberg 1996 angekommen, als er erstmals bis in die drittklassige Regionalliga abgerutscht war. Dort trafen die Clubberer unter anderem auf den SC Weismain, der in den Jahren zuvor eine genau entgegengesetzte Entwicklung genommen hatte und innerhalb weniger als 15 Jahren von der B-Klasse (die zweittiefste Liga in der Region) bis in die Regionalliga marschierte – das Ganze mit großer finanzieller Unterstützung von Präsident und Bauunternehmer Alois Dechant. Dieser hatte es über die Jahre hinweg mehrmals probiert, den FCN für ein Freundschaftsspiel nach Weismain zu locken, doch ohne hohe Antrittsgage war da nichts zu machen. Nun aber mussten sie hier zum Punktspiel antreten.
Früh war absehbar, dass zu diesem Spiel, dem größten der Weismainer Vereinsgeschichte, die Kapazität des heimischen Waldstadions nicht ausreichen würde. Wie gut, dass Herr Dechant Bauunternehmer war!
Kurzerhand wurden Pläne ausgearbeitet, das Waldstadion groß auszubauen, als eine Art Naturstadion, wie es heute aus der Zeit gefallen zu sein scheint.
Es wurden etliche Steinblöcke aus dem nahegelegenen Steinbruch herbeigeschafft und damit in kurzer Zeit eine noch heute beeindruckende, gewaltige Stehtribüne errichtet und eine weitere Hintertorrribüne gebaut, so dass ein Fassungsvermögen von 17.000 erreicht wurde. Als der große Tag im Frühjahr 1997 endlich da war, blieb klein Platz im Stadion unbesetzt!
Das Spiel war dann zwar eine deutliche Angelegenheit: am Ende stand ein biederer, aber ungefährdeter 2:0 Sieg für den Favoriten aus Nürnberg.

Der SC Weismain ging 1998 nach der Pleite des Unternehmens von Dechaunt ebenfalls in Konkurs und der Nachfolgeverein SCW Obermain musste ganz unten neu anfangen – und spielt heute wieder in der B-Klasse….

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