Es begab sich im Frühjahr 1994, als ich, gerade 15 geworden, mit meiner damaligen Mannschaft den schönsten Sieg meines Lebens landete.

Nachdem ich als Kind einige Jahre auf höherem Niveau gespielt hatte, dann aber als Torwart einfach nicht mehr viel wuchs und eine gute Karriere damit unrealistisch wurde, kickte ich seit kurzem im Team von ein paar Freunden mit – auf allen möglichen Positionen, auf nicht allzu hohem Niveau, aber: mir viel Spaß! Allerdings hatten wir Personalprobleme, so dass wir gezwungenermaßen eine kombinierte A- und B-Jugend hatten.

An jenem Tage stand nun für uns, abgeschlagen Tabellenletzter, das Auswärtsspiel beim Tabellenführer an. Viel ausrechnen konnte man sich da nicht, erst recht, als am Treffpunkt nur 8 Leute auftauchten. Der Trainer, schwerer Alkoholiker, schaffte es an dem Tag nicht aus dem Bett, so dass nur wir und der Busfahrer dort standen. Wir entschieden uns, trotzdem anzutreten, klingelten spontan noch 2 weitere Leute aus dem Bett (darunter unseren verletzten Kapitän, der am Tag darauf an der Leiste operiert werden sollte) und traten zu zehnt an.

Von Beginn an waren wir hoffnungslos unterlegen, waren nur in der Defensive. Ich spielte (erstmals) linker Verteidiger, mein direkter Gegenspieler war deutlich größer als ich, athletischer, schneller, besser am Ball. Aber ich ging ihm von Anfang an auf den Sack. Und unser Keeper, sonst Typ „Bahnschranke“, warf sich in jeden Ball. Kurz vor der Halbzeit stand es noch 0:0 – es hätte aber auch 12:0 stehen können.
Und dann, kurz vor der Pause, kamen wir zum ersten Mal über die Mittellinie – um durch einen Konter mit 1:0 in Führung zu gehen.
Nach der Pause wurden die Angriffe der Gastgeber noch wütender. Praktisch im Minutentakt hatten sie Großchancen, doch der Ball wollte einfach nicht rein! Nach 80 Minuten hätten sie gut uns gerne 30-35 Tore machen können (müssen!) – aber wir führten weiterhin 1:0. Doch damit nicht genug: kurz vor Schluss kamen wir ein zweites Mal nach vorne – 2:0. Zwar fiel noch der Anschlusstreffer, aber dann war Schluss. Wir hatten tatsächlich gewonnen – auf spektakuläre Art und Weise.

Fußball, Du geile Sau!

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