Als heute vor 22 Jahren zwei Passagierflugzeuge in die Zwillingstürme des New Yorker World Trade Centers gesteuert wurden und circa 3.000 Menschen in den Tod rissen, stand gewissermaßen die Erde still – wohl jeder, der damals alt genug war, kann noch heute genau sagen, wo er an jenem Tag war und wie er die Nachrichten über die Terroraschläge erhalten hat. Und doch wurde am Abend in Europa Fußball gespielt. Zum Beispiel Auf Schalke. Champions League, Heimspiel gegen Panathinaikos.
Die Nachrichten sickerten an diesem Nachmittag nach und nach durch – man bedenke, dass es Smartphones damals noch nicht gab und sich deutlich langsamer verbreiteten als heute. So gab es beispielsweise etliche Fans, die bereits auf dem Weg zum Stadion in Gelsenkirchen waren und zwar vielleicht etwas von Anschlägen in New York gehört hatten, aber eben noch keine Vorstellungen von den Ausmaßen hatten. Geändert haben dürfte sich das spätestens im Stadion – denn auch hier liefen die Bilder aus den USA auf den Bildschirmen, es wurde keine Musik gespielt und es herrschte eine gespenstische Stimmung. Doch die Absage des Spiels durch die UEFA: sie kam einfach nicht. Es wurde gespielt. Vor 50.000 Zuschauern, die größtenteils eigentlich gar nicht da sein wollte,
Als die Mannschaften vor Spielbeginn eine Schweigeminute abhielten, herrschte eine gespenstische Atmosphäre. Manche weinten, kaum einer konnte sich wirklich auf Fußball konzentrieren. Und doch mussten die Spieler ran.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: durch einen Doppelschlag in der 76. und 80. Minute verlor Schalke mit 0:2 – doch wirklich interessieren tat das an jenem Tag niemand. Jeder wollte einfach nur vor den heimischen Fernseher um begreifen zu können, was an diesem traurigen Tag passiert ist.
Die UEFA reagierte übrigens erst einen Tag später und sagte alle für diesen Tag angesetzten Spiele ab.