Wenn einem Bundesliga-Spiel ein eigenes Lied gewidmet wird, muss es ein wahrhaft außergewöhnliches Spiel gewesen sein. Und das war es auch, heute vor 50 Jahren. Am 20. Oktober 1973 empfing der 1. FC Kaiserslautern die Weltklasse-Mannschaft des FC Bayern München, von denen die sie im letzten Aufeinandertreffen im Mai des selben Jahres mit 6:0 aus dem Olympiastadion geschossen worden. Der FCK stand nach 11 Spieltagen mit 12:10 Punkten auf Platz 7, die Bayern auf Platz 3. Die Favoritenrolle war vor dem Spiel also klar vergeben.

Als die Bayern nach 36 Minuten (2x Gersdorff, 1x Müller) bereits mit 3:0 führten, schien sich ihre Favoritenrolle zu bestätigen, auch das 1:3 durch Pirrung kurz vor der Pause änderte daran wenig. Spätestens nach dem 1:4 durch Müller (57.) schien das Spiel entschieden. Doch das war es nicht. Sekunden später traf Toppmöller zum 2:4, es sollte der Auftakt zu den vielleicht absurdesten 35 Minuten der Bundesligageschichte werden. Denn in der 61. und 73. Minute sorgte wieder Pirrung für den Ausgleich, und als kurz nach dem 4:4 Gersdorff wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz flog, drehte das Spiel endgültig. In der 84. traf Diehl zum 5:4 und machte den Betzenberg zum Tollhaus. Das 6:4 und 7:4 (beide Tore: Laumen) machte aus einer Sensation dann auch noch ein Debakel für die Bayern. Nach dem Schlusspfiff saß Lautern-Trainer Ribbeck noch ein paar Minuten regungslos auf der Trainerbank, ihm liefen Freudentränen über das Gesicht. Für den FCK sollte der Tag zu einem der legendärsten in der Vereinsgeschichte aufsteigen, ähnlich bedeutend wie das 5:0 gegen Real Madrid.

Und der FC Bayern? Die wurden trotzdem Meister und holten am Ende außerdem den Europapokal der Landesmeister. Doch das machte den unvergessenen Triumph der Roten Teufel nur noch wertvoller!

Ach ja, und was das eingangs erwähnte Lied angeht: das findest Du auch heute noch bei Youtube: Michael Bauer – Fußball Blues. Kult!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert