Es gibt Nachrichten, die schlagen so heftig ein, dass man den Moment, in dem sie einen erreicht hat, auch viele Jahre später noch immer sofort vor dem inneren Auge abrufen kann. Eine solche Nachricht gab es heute vor 14 Jahren.

Ich lag abends auf dem Bett, zappte ein wenig umher, bis ich auf einem Breaking News-Laufband auf irgendeinem Nachrichten-Sender „Robert Enke ist tot“ las. Den Rest des Abends lief bei mir dauerhaft die Berichterstattung darüber auf DSF und so richtig fassen konnte ich es nicht.

In den Tagen darauf legte sich eine extreme Schwere über Hannover. Das Blumen- und Kerzenmeer am Stadion, ein Trauermarsch durch die Innenstadt, ein Gedenk-Gottesdienst in der Marktkirche und später dann die Trauerfeier im Stadion prägten die Stadt in den folgenden Tagen und Wochen. Ich selbst war einige Male am Stadion, wo hunderte und tausende Menschen ihrer Trauer Ausdruck verliehen – schon am Tag nach Enkes Freitod wuchs das Meer aus Kerzen, Blumen, Schals und Briefen minütlich an, ich blickte in viele leere Gesichter, nicht wenige von ihnen weinten. Einige Tage später waren Kondolenzbücher ausgelegt, die Schlangen dort waren zeitweise viele Meter lang.

Der Tod von Robert Enke schockte ganz Deutschland. Weil er zwar „Fußball-Millionär“ war, vor Allem jedoch ein unheimlich sympathischer, sozial engagierter, nahbarer Kerl, der darüber hinaus einfach ein unfassbar guter Torwart war. Aber er war eben ein ganz normaler Mensch, mit Sorgen, Problemen und irgendwann wachsender Verzweiflung, die ihn zu diesem für alle unfassbaren Schritt trieb.

Auch heute, 14 Jahre nach dem tragischen Ende von Robert Enke ist er in Hannover nicht vergessen. Sein Name fällt noch immer häufig, Robert Enke gehört weiterhin zur Stadt und zu Hannover 96. Und sicherlich wird auch heute, an seinem Todestag, die eine oder andere Blume dort niedergelegt, wo im November 2009 ein riesiges Meer aus Kerzen und Blumen war. Die Straße, an der sich dieser Ort befindet, heißt seit einigen Jahren „Robert-Enke-Straße“. Ruhe in Frieden, Robert.

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