Wenn man recherchiert, wann in Deutschland das erste Flutlichtspiel stattfand, stößt man recht schnell und häufig auf den 31. Dezember (!) 1949, als das Abschiedsspiel von Richard Hofmann im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion stattfand. Im Westen war es gar erst 1956 – so zahlreiche Quellen. Doch in Wahrheit muss man noch etliche Jahre weiter in die Vergangenheit schauen, denn die deutsche Premiere fand bereits heute vor 97 Jahren, am 1. September 1926, statt. Spielort war die Radrennbahn an der Hans-Böckler-Allee, dem damaligen Stadion von Hannover 96. Dort war bereits eine Lichtanlage installiert – eigentlich, um auch im Dunkeln Rennen auszutragen, die beispielsweise am geplanten Termin der Witterung zum Opfer fielen.
Der Hannoversche Anzeiger schrieb seinerzeit wie folgt:
„Zum ersten Male in Deutschland (und vermutlich auch auf dem Kontinent) findet heute in Hannover ein Fußballspiel im Freien unter künstlicher Beleuchtung statt. Die türkische Nationalelf spielt gegen eine Auswahl des Norddeutschen Südbezirks.“
Die Flutlichtanlage bestand damals aber noch nicht aus Masten, wie sie später üblich waren, sondern aus insgesamt 34 Bogenlampen, die eine Leuchtkraft von insgesamt 51.000 Kerzen hatten.
So konnte das Spiel also um 20.05Uhr angepfiffen werden, Zeuge der Premiere waren 10.000 Zuschauer.
Der erste Schritt in das Flutlicht-Zeitalter war somit getan – doch es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis es sich vollends durchsetzen sollte…
Übrigens: die Radrennbahn, in der das Spiel stattfand, wurde 1960 abgerissen und könnte somit vielleicht auch irgendwann noch einmal in der Rubrik „Lost Grounds“ auftauchen. Sie befand sich in etwa an der Stelle, wo man heute den Pferdeturmkreisel findet – nur wenige hundert Meter entfernt vom Eilenriedestadion, welches auch mehrmals in der Geschichte von Hannover 96 die Hauptspiellstätte war.

Richard Hofmann – bitte nur mit einem „F“.
Danke für den interessanten Beitrag.
Ooooops, ein etwas peinlicher Fehler. Danke für den Hinweis! Und weiterhin viel Spaß auf Fussballgeschichten.de!