Seitdem 1846 in Cambridge die ersten Fußballregeln niedergeschrieben wurden, haben sich diese viele Male verändert – manche Änderungen Taten dem Spiel gut, andere weniger.
Fakt ist: in diesen 175 Jahren veränderte sich der Fußball extrem. Während beispielsweise 1893 in den Jenaer Regeln noch festgelegt werden musste, dass das komplette Spielfeld frei von Bäumen und Sträuchern sein muss, wurde in den letzten Jahren beispielsweise viel über die negative Wirkung des VAR diskutiert. Und wir spüren: die Art, wie wir den Fußball seit jeher kennen, sollte sich möglichst nicht grundlegend ändern – denn so wie er ist, wurde er zum beliebtesten Sport der Welt. Doch so wie wir den Fußball kennen, war er nicht immer, gerade in den ersten Jahren änderten sich die Regeln noch ständig.
Eine Regel, an der besonders oft Änderungen stattfanden, ist die Abseitsregel. Während in den ersten Jahren (die Regel gab es ab 1863) festgelegt war, dass Pässe nur nach hinten gespielt werden dürfen, gab es 1866 eine bahnbrechende Änderung: ab sofort waren auch Pässe nach vorne erlaubt und ein Spieler stand nur noch im Abseits, wenn er bei der Ballannahme (!) weniger als 3 Gegenspieler vor sich hatte. Somit konnte sich nun das Passspiel entscheidend weiterentwickeln, der Fußball nahm langsam die Form an, die wir heute kennen.
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten gab es noch zahlreiche weitere Neuerungen, bis der „moderne Fußball“ entstand – so wurden beispielsweise der Einwurf, Eckball, Seitenwechsel, Freistoß, Torlatten und Netze, das Handspiel wurde reguliert, die Anzahl der Spieler auf 11 festgelegt usw.! Es war also noch ein sehr weiter Weg, der gegangen werden musste, aber die eingangs beschriebene Änderung war eine der elementarsten bei der Entwicklung des Wesens des Spiels.