Es begab sich am 11. Mai 1985, dass Bradford City im letzten Heimspiel der Saison gegen Lincoln City antreten sollte. Bereits in der Woche zuvor hatten „Tha Bantams“ den Aufstieg in die Second Division unter Dach und Fach gebracht, nun sollte im letzten Heimspiel die Saison mit einer großen Party beendet werden. Das Ganze vor der alten Holztribüne, für die es ebenfalls das letzte Spiel sein sollte: der Abriss und ein Neubau aus Beton und Stahl war bereits längst beschlossen. Der anstehende Neubau war wohl auch der Grund, warum die bei einer Begehung durch die Feuerwehr als potentiell gefährlichen Papier- und Müllreste unter der Tribüne nicht beseitigt wurden. Nur so konnte diese Katastrophe überhaupt geschehen…
Die Atmosphäre war ausgelassen, als plötzlich während des Spiels am Rande der Tribüne ein kleines Feuer ausbrach. Vermutlich (ganz sicher geklärt wurde es jedoch nie, bis heute steht die Möglichkeit der Brandstiftung im Raum) war es eine weggeworfene Zigarette, die durch die Ritzen unter der Tribüne landete und dort die Papierreste in Brand setzte – das Feuer griff schnell auf das alte Holz der Tribüne über. Und was niemand zu ahnen schien: das Feuer breitete sich extrem schnell aus, innerhalb von nur 4 Minuten brannte die gesamte Tribüne. Menschen flüchteten auf das Spielfeld, versuchten durch die Drehkreuze auf der Rückseite der Tribüne zu fliehen, doch diese waren blockiert. Am Ende des Tages waren 56 Menschen tot, viele weitere verletzt und eine ganze Stadt traumatisiert. Das Unglück war schließlich live im Fernsehen zu sehen.
Im Rahmen der Aufarbeitung des Unglücks (dem „Popplewell-Bericht“) kam es zu zahlreichen Handlungsempfehlungen, u. a. wurden weniger hohe Zäune empfohlen. Leider kamen diesen Empfehlungen nicht alle Vereine nach, so auch der Verein Sheffield Wednesday. Eine Entscheidung, die im April 1989 bei der Hillsborough-Katastrophe noch weitere Menschenleben kosten sollte…
Bis heute gilt das Valley Parade Disaster als die größte Feuer-Katastrophe aller Zeiten in einem Stadion.