Die Freude war groß in Kolumbien, als 1974 die WM 1986 nach Kolumbien vergeben wurde. Es winkten große Investitionen in die Infrastruktur des krisengeschüttelten Landes und ein riesiges Fußballfest – das jedoch nie stattfinden sollte. Denn in den folgenden Jahren rührte das Land zwar fleißig die Werbetrommel, doch sonst passierte nicht viel.

Die WM 1986 war die erste, an der 24 statt wie bisher 16 Mannschaften teilnahmen, dementsprechend waren auch die Anforderungen hinsichtlich der Stadien und der Infrastruktur besonders hoch. Zu hoch, wie sich zeigen sollte für ein Land, das in jener Zeit unter dem Terror von Drogenboss Pablo Escobar litt. Offen sagen wollten es nur die Wenigsten, aber das Land war eigentlich meilenweit von der Tauglichkeit, das größte Fußball-Ereignis der Welt auszutragen, entfernt.

Kein einziges neues Stadion stand 1982, als die WM in Spanien stattfand, kein neuer Flughafen war gebaut, es gab zu wenig Hotels usw. Aber immerhin: es wurde in Spanien fleißig die Werbetrommel für das Turnier 1986 gerührt. Die Journalisten schrieben auf Blöcken mit dem Logo der WM in Kolumbien, es wurden fleißig Fähnchen verteilt – nur tatsächlich passieren sollte nicht viel und so wuchs der Unmut bei den Verbänden immer mehr. Es gab mehrere Ultimaten seitens der FIFA gegenüber dem Ausrichter, doch jedes einzelne verstrich ohne nennenswerte Fortschritte.

Als Ende 1982 ein letzter Versuch scheiterte, den FIFA Anforderungskatalog an Stadien und Infrastruktur aufzuweichen, gestand sich das Land ein, die WM nicht ausrichten zu können. Diese wurde anschließend an Mexico vergeben, wo bereits die WM 1970 stattgefunden hatte und die Infrastruktur größtenteils bereits vorhanden war. Und hier in Mexico stieg dann während des Turniers ein gewisser Diego Maradona endgültig zur Legende auf…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert