Wenn man über „Lost Grounds“ schreibt, spielt oft jede Menge Wehmut eine große Rolle. Zumeist werden Orte, die jahrzehntelang für tausende Menschen identitätsstiftend waren, zugunsten wirtschaftlicher Interessen aufgegeben.
Statt eines grünen Rasens bleibt oft nur Beton zurück, wenn beispielsweise ein Supermarkt am Ort eines abgerissenen Stadions neu errichtet wird.
Und selbst wenn bei einigen Neubauprojekten wie beispielsweise in Aachen, Mönchengladbach oder in Highbury dem fußballhistorischen Ort in gewisser Weise Rechnung getragen wird, so ist der Ort für die breite Öffentlichkeit doch quasi verloren.
Ein absolut positives Gegenbeispiel bietet das alte „Estadio Insular“ in Las Palmas (Gran Canaria).
Das Stadion war ab 1945 die Heimat von UD Las Palmas, nebem CD Tenerife dem größten Verein der Kanaren. Hier wurden große Schlachten ausgetragen, bis es 2003 mit dem Umzug in das neue Estadio de Gran Ganaria ausgedient hatte.
Von da an verfiel das Stadion langsam, eine Nachnutzung des Geländes stand lange Zeit in den Sternen – doch als es dann, mittlerweile stark verfallen, zugunsten gewerblicher Nutzung tatsächlich abgerissen werden sollte, schaltete sich der Ex-Präsident der Regierung der Kanarischen Inseln Lorenzo Olarte ein und verhinderte dies.
Es folgten noch langjährige Ränkespiele um das alte Stadion, bis dann 2014 endlich Bewegung in die Sache kam: Teile des Stadions wurden zwar abgerissen, aber in seiner gesamten Struktur als ehemaliges Stadion blieb es erhalten. Und das Wichtigste dabei: es wurde wieder zu einem Ort, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Das Stadion wurde zu einem Park umgebaut. Seitdem ist es dort möglich zu skaten, sich auf einem schattigen Plätzchen einfach niederzulassen, einfach eine gute Zeit zu verbringen, während man noch Teile der alten Tribüne und in den Kurven die Struktur der alten Ränge begutachten kann.
Aus einem verlorenen Ort wurde somit wieder ein Ort, an dem Leben herrscht und gleichzeitig frühere Fan-Generationen in Erinnerungen schwelgen können!