Ein echtes Skandalspiel war das Olympia-Viertelfinale 1936 zwischen Peru und Österreich.

Österreich führte bereits zur Halbzeit 2:0, doch in Halbzeit 2 konnte Peru zum 2:2 ausgleichen. Ein Ausscheiden des “rassisch überlegenen“ Österreich (man bedenke, Hitler war Österreicher) gegen Peru wäre aber für die Nazis ein Desaster gewesen, und so gab es in der 90. Minute einen komplett unverdienten Elfmeter für Österreich – den der peruanische Torwart Juan Valdivieso aber hielt! In der Verlängerung schließlich wurden den Peruanern 3(!!) Tore wegen angeblichen Abseits aberkannt, ehe sie dann noch 2 weitere Treffer erzielten, die so deutlich regelkonform waren, dass der Schiedsrichter sie gar nicht aberkennen konnte. Peru siegte also gegen alle Widerstände mit 4:2 n.V.!

Doch das Spiel hatte noch eine weitere “Verlängerung“, denn Österreich legte Protest ein. Kurz vor dem 4:2, in der 119. Minute, stürmten nämlich angeblich peruanische Fans (man fragt sich, wo die hergekommen sein sollen – es waren bestimmt 1936(!) keine Horden an Peruanern mit dem Schiff nach Europa gekommen, um bei Olympia dabei zu sein, zudem wurden die Platzstürmer nie identifiziert, und das obwohl der Block, aus dem sie kamem, von SS-Männern bewacht wurde) den Rasen und bedrohten angeblich sogar mit Waffen österreichische Spieler. Zudem soll der Platz zu klein gewesen sein (daran dürfte dann der Ausrichter Deutschland Schuld gewesen sein) und einen Grund für Bedrohungen des Gegners hatten die Peruaner bei einer Führung in der 119. Minute auch nicht… Kurzum: es war eine Farce, und auch die “Verhandlung“ war eine solche – denn es wurde nur die österreichische Delegation angehört, nicht aber die von Peru.

Als Ergebnis des Ganzen wurde das Spiel annuliert und neu angesetzt, woraufhin die kompletten Olympia-Teams von Peru und dem sich solidarisierenden Kolumbien aus Protest abreisten. Österreich gewann übrigens später Silber, und die “braunen“ Spiele von 1936 waren um eine weitere hässliche, unsportliche und offensichtlich rassistische Begebenheit reicher.

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