Nachdem es im letzten Beitrag mit dem Fluch des Bela Guttmann im weitesten Sinne um „Übernatürliches“ ging, möchte ich heute an dieser Stelle anknüpfen.
Wohl jeder Fußballer und auch jeder Fan ist irgendwo abergläubisch. Wenn ich bei den letzten 3 Heimsiegen im Frühjahr den dicken blauen Pulli unter der Jacke anhatte, trage ich den selbstverständlich auch beim nächsten Heimspiel – auch wenn es nach einem verfrühten Sommereinbruch plötzlich 28 Grad sind. Einige Fußballer haben einen bestimmten Fuß, den sie als erstes das Spielfeld betreten, ziehen sich in einer bestimmten Reihenfolge an oder was auch immer.
Doch das alles ist nichts im Vergleich zu der Rolle, die Hexerei und Voodoo in Teilen Afrikas spielen.
Ein besonders schönes Beispiel trug sich im Jahr 2016 in Ruanda zu. Im Spiel der ersten Liga zwischen Mukura Vistory und Rayon Sports platzierte ein Spieler von Mukura nach mehreren vergebenen Chancen einen kleinen Gegenstand im gegnerischen Tor – und traf anschließend prompt mit seiner nächsten Chance. Daraufhin entwickelten sich direkt Tumulte auf dem Platz, die gegnerischen Spieler warfen ihm Hexerei vor und jagten den Torschützen über den halben Platz.
Der ruandische Fußballverband wurde daraufhin tätig und verbot bei empfindlichen Geldstrafen künftig alle Handlungen dieser Art auf dem Platz.
Ein Einzelfall ist dies jedoch noch lange nicht: bis heute gibt es immer wieder bizarre Fälle. Mal sind es Spieler, die das Stadion über die Stadionmauer kletternd betreten, weil der reguläre Eingang verhext ist. Und ein anderes Mal sind es angeblich die Spieler selbst, die mittels Voodoopuppen und anderen okkulten Mitteln verhext sein sollen. Fakt ist: auch heute noch spielen diese angeblichen „schwarzen Käfte“ eine große Rolle im afrikanischen Fußball.
Wer mehr über dieses Thema erfahren möchte, dem lege ich das Buch „Voodoo im Strafraum“ von Oliver G. Beck, erhältlich u. a. bei Amazon, (Amazon Partner-Link) ans Herz!